Wilde Möhre

Daucus carota,Doldenblütler/Apiaceae

Wilde Möhren Foto: NABU/I.Bücker
Wilde Möhren Foto: NABU/I.Bücker

 

Wie der Name schon sagt und überdies die Optik mit den stark gefiederten Blättern nahelegt ist sie eng mit unserer Kulturmöhre verwandt - es handelt sich um deren Stammform. Die Pionierpflanze wird meist 40 cm bis weit über einen Meter hoch und ist sehr häufig an sonnigen Wegrändern entlang von Feldern und Wiesen - bei uns z. B. an der Fahrrad- und Fußgängerstrecke nördlich der S-Bahn-Linie zwischen Malmsheim und Renningen, wo es seit vielen Wochen herrlich vielfältig bunt blüht und entsprechend summt und brummt:-. Ein häufiges Charakteristikum ist eine dunkle Blüte in der Mitte der filigranen weißen Dolde. Damit täuscht die sommerblühende Blume vermutlich vor, sie sei habe bereits Besuch von einem Insekt und biete folglich Nahrung. Tatsächlich ist sie eine prima Insektenweide für Bienen, Wespen, Käfer und Co. Die Raupen des Schwalbenschwanzes wiederum ernähren sich vom Möhrenkraut. Die storchennestartig hochgewölbten Hüllblätter der Blüten sind ein weiteres Erkennungsmerkmal der Wilden Möhre.

WIlde Möhre Foto: NABU Helge May
WIlde Möhre Foto: NABU Helge May

Die zweijährige Staude bildet ihre weiße, essbare Wurzel im Herbst des ersten Jahres aus. Die Wilde Möhre gehört zur großen Familie der Doldenblütler. Viele von ihnen haben wie Anis, Dill, Fenchel, Kerbel, Pastinak und Sellerie einen festen Platz in unserer Küche.

 

Bei wild wachsenden Vertretern ist jedoch beim Sammeln für kulinarische, kosmetische oder medizinische Zwecke besondere Vorsicht geboten, um eine Verwechslung mit den zahlreichen ähnlich aussehenden giftigen Arten wie Schierling, Hundspetersilie, Kälbertaumel etc. auszuschließen. Alle Pflanzenteile der Wilden Möhre sind essbar – das Kraut am besten vor der Blüte im Salat oder Gemüse, die Blüten wie häufig als essbare Dekoration, der Samen dient als Würze.

 

Mehr als genug Gründe also, ihr nach Möglichkeit einen Platz im Garten zu reservieren…

Christine Berg, Fachberaterin für Essbare Wildpflanzen

und Streuobstpädagogin

Quellen:

Wildpflanzen zum Genießen von Dr. Lüder

NABU Planzenportäts