Einheimische Reptilien

Schlingnatter (Foto NABU U.Schäfer)
Schlingnatter (Foto NABU U.Schäfer)

In Heckengäu- Gebieten sind folgende Kriechtiere anzutreffen:

 

Zauneidechse, Waldeidechse, Blindschleiche, Schlingnatter und Ringelnatter.

 

Die Reptilien oder Kriechtiere (lat. reptilis „kriechend“) sind eine Klasse der Wirbeltiere am Übergang von den niederen zu den höheren Wirbeltieren (Säugetiere und Vögel).

 

Reptilien weisen typische Merkmale auf.

 

Hier eine kurze Zusammenfassung:

 

·      Sie besitzen eine trockene, schleimlose, aus Hornschuppen bestehende Körperbedeckung.

 

·      Die Meisten weisen einen typischen echsenartigen Habitus auf, das heißt, sie haben einen langen Schwanz, laufen auf vier Beinen und bewegen sich im Spreizgang. (Ausnahme: Blindschleiche – sie ist eine Echsenart und gehört nicht zu den Schlangen)

 

·      Im Gegensatz zu den Amphibien sind alle Reptilien, wie auch Vögel und Säugetiere, zeit ihres Lebens Lungenatmer.

 

·      Die meisten Reptilien legen Eier, nur einige wenige gebären lebende Junge oder sind eierlebendgebärend.

 

·    Sie sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur so weit wie möglich durch Verhalten regulieren (z. B. Sonnenbaden).

 

Damit die aktuell auf unserer Gemarkung vorhandenen Reptilienbestände nicht weiter zurückgehen, erläutern wir hier Vorschläge zur Verbesserung der Situation:

Artenhilfsmaßnahmen für Reptilien – Das können Sie auf Ihrem Grundstück tun:

  • Trockensteinmauern erhalten bzw. wiederherstellen. Pflege- und Reparaturarbeiten sind vorsichtig durchzuführen. Wenn die Trockenmauern zu stark zuwachsen, ist eine schonende Pflege wichtig.
  • Eine moderne Alternative zu Trockenmauern sind Drahtgitterkörbe (Gabionen), die mit verschieden großen Steinen gefüllt werden. Sie eignen sich für Stützmauern und werden immer öfter in der Gartengestaltung verwendet.
  • Steinhaufen aus flachen, unterschiedlich großen Steinen, versetzt mit Sand, Kies und lockerer Erde an sonnigen, möglichst ungestörten Standorten anlegen. Bei zu starker Beschattung sind Gehölze vorsichtig zurückzuschneiden.
  • Holzhaufen aus verschieden dicken Ästen, Wurzelstöcken und Stammresten an gut besonnten, ungestörten und windgeschützten Stellen aufschichten. Da die Haufen mit der Zeit verrotten und zerfallen, sollte von Zeit zu Zeit mit neuem Material ergänzt werden. Bei zu starker Beschattung ist ein schonender Gehölzrückschnitt hilfreich.
  • Eiablageplätze aus trockenem Schnittgut, Sägemehl, verrottetem Mist oder trockenem Laub und Ästen im Halbschatten anbieten. Bei Bedarf ist mit neuem Material zu ergänzen - aber nicht zur Zeit der Eiablage im Sommer und während der Überwinterung!
  • Auf Düngung und Pestizideinsatz verzichten. Noch immer werden Zäune mit Herbiziden vegetationsfrei gehalten statt ausgemäht.

Mitglieder der ortsansässigen NABU- Gruppe haben auf der Gemarkung Renningen und Malmsheim unsere schützenswerten hier vorkommenden Amphibien und Reptilien sichten können.

Jedes Mal stellt das ein besonderes Erlebnis für uns Naturfreunde dar.

Wenn es Ihnen auch so geht, bitte unterstützen Sie die Tiere und legen Ihre Grundstücke oder einen Teil davon entsprechend an. Gerne können Sie uns auch berichten, wenn Sie geeigneten Lebensraum geschaffen haben oder bei Ihnen solch ein Habitat bereits vorhanden ist.  Interessieren würde uns auch, ob Sie die seltene Kreuzotter gesichtet haben. Grundsätzlich sind wir auch auf Ihre Beobachtungen angewiesen.                                                         (M.Riechert)          

Schlingnatter (Foto U.Schäfer)
Schlingnatter (Foto U.Schäfer)