Scharbockskraut, Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Immer mehr Frühlingsboten lassen uns wieder mehr Hoffnung und Lebensfreude schöpfen – Schneeglöckchen, Winterlinge und Krokusse strecken ebenso ihre Köpfchen in die täglich stärker werdende Sonne wie Gänseblümchen, erster Huflattich und etliche mehr.
Ein weniger bekanntes Frühlingsblümchen ist das kleine Scharbockskraut. Dabei steckt es voller Power, die wir nach der vitalstoffärmeren kalten Jahreszeit so gut brauchen können. Scharbockskraut ist das einzige bedingt essbare Hahnenfußgewächs. Jetzt im März ist typischerweise die wenige Wochen währende kurze Saison, um mit wenigen seiner zarten herzförmigen, oft von dunklen Linien durchzogenen Blättchen der verbreiteten Frühjahrsmüdigkeit, oft gepaart mit Vitamin C-Mangel, entgegenzuwirken.
Scharbockskraut ist eine klein, niedrig bleibende mehrjährige Pflanze, die erst mit ihren leuchtend-sattgelben glänzenden, sternförmigen 8-11-strahligen Blüten circa ab Ende März auffällt. Zu ernten sind die zarten kräftig-grün glänzenden Blätter und Blattstiele VOR der Blütezeit. Denn ab der Blüte steigt der Gehalt an giftigem Protoanemonin, einem Alkaloid, stark an und die Pflanze sollte nicht mehr verzehrt werden. Scharbockskraut wächst gern auf nährstoffreichen Böden und häufig massenweise im lichten Schatten von Laubbäumen wie Spitzahorn Eichen, Hainbuchen und Buchen.
Man findet es auch entlang des Versorgungsweg am Rankbach in Malmsheim oder östlich der Rutesheimer Straße am Feldweg entlang der S 6 Strecke.
Der deutsche Name Scharbock geht auf die alte Bezeichnung der früher insbesondere bei Seefahrern weit verbreitete Vitamin C-Mangelkrankheit Skorbut zurück. Dank ihres hohen Vitamin C-Gehalts fand die Pflanze daher schon in vergangenen Jahrhunderten bei Matrosen Verwendung, die meist kein frisches Obst und Gemüse mitführen konnten.
Christine Berg, Fachberaterin für Essbare Wildpflanzen
und Streuobstpädagogin