Naturnahe Gartengestaltung

Foto: Chr.Berg
Foto: Chr.Berg

 

das Ergebnis: eine Wohlfühloase

 

 

Möchten auch Sie eine lebensechte vielfältige Wohlfühloase aus Ihrem Garten machen?

 

Am 03.03.2021 war der Tag des Artenschutzes. Der NABU rief auf Gärten, Terrassen und Balkone zu Trittsteinen für die Artenvielfalt zu machen und beim Pflanzenkauf an Insekten und Vögel zu denken. Das nehmen wir zum Anlass, um Ihnen ein zusammengefasstes kleines Einmaleins des Naturgartens aus der Broschüre des NABU `Gönn Dir Garten – Aktionsideen rund ums Gartenjahr` vorzustellen:

 

 

Auswahl der Pflanzen: am besten heimische:

  • Sie bieten Tieren besonders viel Nahrung und wertvollen Lebensraum // fruchttragende Gehölze machen Vögel satt und bieten Nistplätze // standortangepasste Arten und Sorten kommen mit den Klima- und Bodenverhältnissen gut zurecht und sind nicht so anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall // Rasen bitte in Blumenwiesen umgestalten

Lebensraum-Mosaik:

  • Wildbienen nisten auch in offenen Sandflächen // Eidechsen lieben Trockenmauern und Steinhäufen // hübsche Libellen umschwärmen den Gartenteich // Verstecke für Kleintiere sind in Totholz und Laubhaufen vorhanden

Giftfrei gärtnern:

  • Pestizide (Unkraut- und Insektenvernichtungsmittel) sollen im eigenen Garten bloß nicht ausgebracht werden // Nützlinge und biologische Mittel regulieren Schädlinge und Pflanzenkrankheiten

Nützliche Tiere unterstützen:

  • Viele Tiere sind wertvolle Helfer im Garten (Igel frisst Schnecke, Hummeln und Bienen bestäuben Blüten, Marienkäfer vertilgt Blattläuse in enormer Menge)

Boden verbessern:

  • Kunstdünger ist tabu // Gründüngung, Komposterde verteilen und düngen mit Pflanzenjauche wirkt sich positiv

Kinderstube für Tiere anbieten:

  • Auch Tiere brauchen Platz für den Nachwuchs. Künstliche Nisthilfen, sowohl Laub- und Reisighaufen sind sehr gut geeignet.

Wasser ist Leben:

  • Gartenteiche und Vogel- und Insektentränken wirken wie Magnete auf Tiere. Hier tummelt sich Leben.

Mittel sparen:

  • Vermeiden Sie elektrisches Licht, um der Lichtverschmutzung vorzubeugen // sparen Sie Trinkwasser, indem Sie Regenwasser sammeln // verwenden Sie regionale Materialen beim Garten anlegen // nun noch das Thema: Upcycling: alte, nicht mehr gebrauchte Gegenstände können bepflanzt werden, z.B. Kleidungsstücke (Hemd mit dem Ärmeln nach unten aufhängen, Knoten in die Ärmel machen, mit Substrat auffüllen und bepflanzen, das sieht wirklich gut aus. Schuhe z.B. können auch bepflanzt werden. Sicherlich haben Sie auch noch gute Ideen.

Ordnungsdrang zügeln und Dynamik zulassen:

  • Die Natur ist stets in Bewegung // lassen Sie natürliche Dynamik zu // spannende Begebenheiten folgen, wenn Sie die Natur nur lassen … und die schwäbische Gründlichkeit außen vor ist …

 

Hier gibt es noch Pflanz- und Saatguttipps:

 

  • Heimische Pflanzenarten verwenden -> unsere Insekten sind auf diese spezialisiert
  • Blühende Pflanzen mit ungefüllten Blüten auswählen -> sie bieten Insekten Nahrung
  • Vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst sollte etwas blühen -> Insekten haben so während ihrer kompletten aktiven Phase Nahrung
  • Kräuterspirale, -beet oder -topf anlegen -> Mensch und Artenvielfalt profitieren davon (womöglich siedeln sich im Garten Zauneidechsen an). Geeignete Pflanzen: vielerlei Küchenkräuter wie Thymian, Oregano, Rosmarin, Minzen, Melissen, Borretsch, Beinwell und Basilikum.
  • Heimische Sträucher pflanzen -> Dann sind vorhanden: Brutplätze für Vögel, schmackhafte Beeren und Früchte im Herbst, Unterschlupf für Vögel und Kleinsäuger (Igel im Garten sind doch etwas Schönes), Schutz vor Räubern (Katzen und Mardern) durch Stacheln und Dornen an Ästen und Zweigen. Hier nun Beispiele für geeignete Sträucher/Gehölze: Aronia, Felsenbirne, Kornelkirsche, Schwarzer Holunder, Gemeiner Schneeball, Schlehe/Schwarzdorn, Weißdorn, Hundsrose, Sommerflieder (auch Schmetterlingsstrauch genannt), Sanddorn, Elsbeere, Speierling, Mispel … Ungeeignet: Forsythie, Kirschlorbeer, Thuja oder Bambus.
  • Zum Saatgut: samenfeste Sorten, keine Hybridsorten nehmen (unsere Vorfahren konnten regionaltypische Obst- und Gemüsesorten durch Auslese entwickeln -> Saatgutkonzerne wollen wir außer Acht lassen), alte Sorten sind angepasst an die regionalen klimatischen Bedingungen und die Bodenbeschaffenheit, samenfeste Sorten wachsen langsamer, sie bilden somit intensivere Aromen aus, zu kaufen gibt es ökologisch erzeugte Sämereien, dazu können Sie im Internet recherchieren, die Anbieter verfügen über eine große Auswahl und sind mit einem Online-Shop vertreten.

 

Nun gibt es noch Links zu diesen wichtigen Themen:

 

www.NABU.de/gartenvielfalt   www.NABU.de/wildpflanzen   www.NABU.de/saatgut

 

www.NABU.de/giftfrei  

 

 

Wir hoffen sehr, Ihr Interesse am naturnahen Gärtnern geweckt zu haben.    

Infos von Martina Riechert und Christine Berg